1821 – 1867 Frankreich
Bei einer schmutz’gen Jüdin hab’
ich nachts gelegen,
Nur wie ein Leichnam neben
Leichnam, regungslos,
Doch grausend, schaudernd riß
sich meine Seele los,
D e r Schönheit
dacht’ ich, die ich suche allerwegen.
Ich dacht’ an dich, in deiner
hehren Majestät,
An deinen Blick, so lebenskühn
und keuschheitsvoll
Das prächt’ge Haar, aus dem mir
oft entgegenquoll
Ein Duft wie Liebesgruß, der
mich selbst hier umweht.
Wie wollt’ ich küssen dir den
edelstolzen Leib,
Von deinem weißen Fuß bis zu
den schwarzen Zöpfen
Wollt’ ich der Liebkosungen
reichen Schatz erschöpfen.
Wenn einmal nur, einmal du
grausam hartes Weib
Nur eine Thrän’ ich säh’, nur
eine einz’ge funkeln
In deinem kalten Aug’ und
seinen Glanz verdunkeln.